Keine Arme, keine Kekse – falsch!

„Ohne Arme und Beine ist nicht halb so schlimm wie ohne Hoffnung!“ Durch Jesus kann er sich selbst annehmen und fängt ein anderes Leben an.

Heute reist er um die ganze Welt und gibt Kindern und Jugendlichen mit viel Humor neue Lebensfreude und Perspektiven für Probleme des Alltags. Seine sympathische Art und Offenheit im Umgang mit seiner Behinderung bricht Grenzen auf und regt zum Denken an. Inspirierend!

 

Mit Religion will ich nichts zu tun haben.

Das kann ich verstehen: Religion sind Gesetze bzw. Vorschriften und Kirche leider oft nichts anderes als Traditionen. Das hat aber auch mein Leben nicht verändert, sondern Jesus.

Aber wo liegt eigentlich der Unterschied? Mit Religion als Schlagwort in unseren Gedanken fallen uns oft zwangsläufig alle Dinge ein, die man nicht machen darf und die Ian Dury 1977 in ein paar Songzeilen zusammengefasst hat: Sex, Drugs & Rock’n’Roll. Also quasi alles, was sich nach Spaß anhört.

Na super … Die Pharisäer waren in der Bibel genau die Typen, die alle Gesetze eingehalten haben. Aber in der Bibel sagt Jesus sogar zu den Pharisäern, dass sie mit Ihren Gesetzen den Leuten im Weg stehen, um in den Himmel zu kommen. (Matthäus 23:13) Sie haben es nie geschafft, zu Gottes Herz durchzubrechen. Traurig oder? Da gibt man sich so viel Mühe und kommt doch nicht zum Ziel.

Kirche steht oft im Zusammenhang mit Religion und ist dementsprechend genauso beliebt. Als Jugendlicher war ich auch mal in einer christlichen Jugendgruppe. In der Jugendgruppe hatte ich super viel Spaß, habe tolle Leute kennengelernt, einige Freizeiten mitgemacht und die Zeit einfach genossen. Aber es wurde mir nie etwas über Jesus erzählt. Schade eigentlich. Sagt Jesus doch, dass man nur durch Ihn zum Vater kommt (Johannes 14:6). Das ist Religion. Religion, die mich nicht davor bewahrt hat, den Sinn meines Lebens woanders zu suchen. Sie war bzw. ist langweilig und tot.

Aber Jesus ist anders. Ich durfte und darf immer noch erfahren, dass Gott will, dass es uns gut geht. Deswegen sagt er auch, dass wir Dinge nicht machen sollen. (1. Korinther 6:12) Einfach, weil nicht alles gut für uns ist. Ich mache also bestimmte Dinge nicht mehr, weil ich erkannt habe, dass sie für mich und meine Familie nicht gut sind – nicht, weil ich sie nicht darf. Ein wesentlicher Unterschied. Die Kernaufgabe einer Gemeinde sollte also sein, den Menschen den Weg zu Jesus zu zeigen, statt sich mit Religion und Traditionen aufzuhalten. Dann wird Kirche lebendig und man darf erleben, dass Glauben wirklich Berge versetzen kann.

Gott ist für Schwächlinge

Zu Jesus gehen doch nur Menschen, die ein Leben voller Probleme haben und alleine nicht klarkommen. Sicher ist es so, dass viele Menschen in ihrer Not zu Jesus rennen – und das ist auch gut so. Jesus freut sich über jeden Einzelnen. Aber was ist mit den vermeintlich Starken und Reichen? Die brauchen also Jesus nicht, es sei denn, ihre Welt bricht zusammen? Oder warum sollten wir überhaupt zu Jesus kommen?

Ich bin in der Blüte meines Lebens zum Glauben gekommen. Von ein paar Menschen enttäuscht, aber sicher nicht am Boden, war ich offen für Neues. Und Gott hat auf mich gewartet, wie er auf jeden Einzelnen wartet. Ich war keiner von diesen sogenannten Schwächlingen. Und dann begann ein Leben, dass ich so nicht erwartet habe: Gott fängt an, den Dreck aus dem Leben zu räumen und Prioritäten richtig zu setzen. Für Außenstehende wird man weich, aber tatsächlich wird man stark. Man fängt an, Verantwortung zu übernehmen und die Schuld nicht mehr auf andere zu schieben. Warum? Das ist dieses „Freimachen“, das man oft in Gemeinden hört. Die Vergangenheit ist nicht mehr das Lenkrad der Zukunft. Aber diese Momente, in denen Jesus in deinem Leben aufräumt, können dir den Boden unter den Füßen wegreißen.

An einem Beispiel aus meinem Leben möchte ich verdeutlichen, was ich mit den vorherigen Aussagen ausdrücken möchte. Ein gewöhnlicher Sonntag fängt bei mir mit einem Gottesdienst an. Meine Frau, meine Tochter und ich gehen in eine freie Gemeinde in Nordhorn. An besagtem Tag sehe ich während der Predigt wie in einem echten Film, einen Teil meines Lebens an mir vorbeiziehen. Keinen schönen Teil: Ich sehe, wie ich meinem Vater nicht nur respektlos, sondern auch gewalttätig gegenübertrete. Bedenkt man meine Vergangenheit, ist der Umgang nicht verwunderlich. Ich war jähzornig. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Szene um Szene und ich merke, wie ich anfange, mich zu schämen und unaufhaltsam zu weinen. Für Außenstehende ein Schwächling. So kann es aussehen, wenn Gott aufräumt. Jetzt kommt mein Teil: Die Reaktion. Nach dem Gottesdienst bin ich zu meinem Vater gefahren, mit dem ich früher arg zerstritten war und habe mich bei ihm entschuldigt. Es war der richtige Zeitpunkt und mein Vater hat mir vergeben.

Ich könnte unzählige Beispiele nennen, in denen Gott mir langsam beigebracht hat, meine Fehler zu erkennen und zu akzeptieren. Und nachdem mir so viele Leute vergeben haben, fällt es mir auch nur noch selten schwer, anderen zu vergeben. Das ist für mich Stärke. Möchtegernmachos und Wichtigtuer sind mir mittlerweile egal geworden.