Mein Weg zu Jesus ...

Worte, die 2001 in einem Gespräch nach einer Predigt gesprochen wurden, veränderten mein Leben für ewig. Aber wieso war ich in einem Gottesdienst der Baptistengemeinde aus Meppen? Der wichtigste Grund ist sicherlich Gnade. Im Nachhinein ist so deutlich sichtbar, dass Gott mir nachging, dass ich es kaum fassen kann. Schon vorher in meinem Leben wurde ich mit Gott konfrontiert, aber leider wurde in dieser Kirche nicht Jesus, sondern die Religion in den Mittelpunkt gestellt.

Zu der Zeit meiner Bekehrung war ich Rocker. Alles drehte sich bei mir um meinen Club und hätte zu dieser Zeit sowohl mein letztes Hemd als auch mein Leben für meinen Motorradclub gegeben. Man sagt mir nach, dass ich Dinge nie halbherzig, sondern immer 100% mache. Die Folge war ein tief in der Rockerszene verwurzeltes Leben. Ich war nicht der Extremste, nicht der Brutalste und auch nicht der Schlimmste, aber man kannte mich und das hatte einen Grund. Der Club war für mich wie ein zu Hause. Frei nach den Musketieren lebte ich das Prinzip „Einer für alle und alle für Einen. Ob das auch die Anderen wussten sei dahingestellt.

Beruflicher Erfolg und Stabilität waren mir nicht wichtig und ich war ständig auf der Jagd nach dem schnellen Geld. Trotzdem machte ich eine Lehre als Kaufmann und sammelte einige Jahre Berufserfahrung. Doch die Gier war nach mehr war nicht zu unterdrücken und so begann ein Weg durch die bunte Welt der Berufe.

Durch mein extremes und egoistisches Leben war bereits nach einem Jahr meine Ehe am Ende. Und das war der Moment in dem Gott drastisch eingriff. Meine Frau hatte durch einen Alphakurs bereits zu Jesus gefunden und wir führten Leben, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Als Beispiel muss ich an eine Fahrt in meinem mattschwarzen Bulli denken, auf dem mit großen Lettern Harley Davidson stand. Wir hörten die Musik, die wir früher zusammen gehört hatten und meine Frau konnte es einfach nicht mehr ertragen. Der gemeinsame Musikgeschmack war die erste Gemeinsamkeit, die wir hatten und jetzt war auch diese Gemeinsamkeit zerschlagen.

Meine Frau war der Meinung, dass Gott ein Leben mit mir nicht gutheißen kann und wollte sich scheiden lassen. Sie erzählte ihre Gedanken einer Freundin aus der Gemeinde. Eine besonnene Antwort und Gottes Gnade hat unsere Ehe gerettet. Die Freundin sagte, dass es die Meinung meiner Frau sei und jetzt solle man schauen, was Gott dazu sagt. Nie werde ich vergessen, wie meine Frau mir sagte, dass, wenn Scheidung Gott nicht ein Greuel wäre, sie schon lange weg wäre.

Zu dieser Zeit hatte ich einen sehr schweren Motorradunfall. Eine Bisamratte war in die vordere Felge meiner Harley gelaufen und hat das Vorderrad blockiert. Klingt unmöglich. Dann kann ich nur auf den Bibelvers verweisen, in dem es heisst, das es für den Menschen unmöglich ist, für Gott aber ist nichts unmöglich. Bei etwa 100 km/h blockierte also mein Vorderrad. Ich weiss noch, dass ich das Motorrad eine ganze Zeit halten konnte, dann aber doch in Schräglage kam und mich viele Male überschlug. Meine Harley passte nach dem Unfall in den Kofferraum eines VW Passats.

Ich landete mit zerschmettertem Handgelenk, gebrochenen Armen und Beinen im Krankenhaus. Die Heilungsprognosen waren eher nüchtern. Nun lag ich dort – quasi ans Bett gefesselt und musste dabei zusehen, wie meine Frau jeden Tag treu ins Krankenhaus kam und trotz fehlender Liebe, die beste Ehefrau aller Zeiten war. Ich hatte sehr lange Haare und meine Frau wusste, dass ich fettiges Haar hasste und es deshalb jeden Tag wusch. Diese Aufgabe und viele andere übernahm nun meine Frau. Sie sagte mir aber auch, dass sich etwas ändern muss.

Von meinen Musketieren, einem Motorradclub mit etwa 200 Mitgliedern, besuchten mich 2 Member (Mitglieder). Der eine Besucher war mein bester Freund und der andere Member betrunken. Das gab mir sehr zu denken.

Aus dem Krankenhaus gekommen, baute Gott die Brücke zu den ersten Kontakten in der Gemeinde. Der besagte Bulli wurde letztendlich der Weg, den Jesus benutzte. Eine Familie aus der Gemeinde wollte umziehen und suchte ein passendes Fahrzeug dafür. Meine Frau fragte mich nach meinem Bulli. Um es freundlich auszudrücken, gibt es kein unpassenderes Fahrzeug für meine Frau und so bot ich grummelnd meine Fahrdienste an. Optisch erfüllte der Vater genau meinen Vorstellungen, aber die Art gefiel mir und so kamen wir auf den Fahrten zwangsläufig ins Gespräch.

Der Familie meine Frau und mir waren nur die Landeskirchen bekannt und hatten so wir Sorge, dass meine Frau in eine Sekte gerutscht ist. Diese Sorge und der ständige Wunsch meiner Frau, dass ich endlich mal in die Gemeinde komme, bewegten mich einen Gottesdienst zu besuchen. Mein provokantes Auftreten und sicherlich auch meine Größe sorgten für Respekt bei den Gottesdienstbesuchern. Aber da war noch etwas anderes – ehrliches Interesse an mir als Menschen. In dem Maße war das bis dahin für mich etwas Unbekanntes.

Ab da war ich ein einigermaßen regelmäßiger Gottesdienstbesucher – wohlgemerkt Besucher. Alle Lieder mit Jesus im Text verweigerte ich instinktiv. Ein deutliches Zeichen dafür, dass bei Jesus eine Grenze gezogen wird. Es wuchsen aber die Beziehungen zu den Menschen. Besonders zu Jan, dem damaligen Pastor der Gemeinde, war eine besondere Offenheit da. Angesichts des unterschiedlichen Aussehens eigentlich erstaunlich. Kleider machen dann wohl doch keine Leute. Irgendwann im Gespräch nach einem Gottesdienst, sagte Jan die Worte, die mein Leben veränderten. Ich sagte, dass ich wohl irgendwie an Gott glaubte, er mir aber mit Jesus nicht kommen müsse. Im Verlaufe des weiteren Gespräches sagte er folgenden Satz:

„Wenn du dein Herz ehrlich öffnest, dann verspreche ich Dir, dass Jesus in dein Herz kommt..

Wie konnte er sich so sicher sein. Wie konnte er etwas so riskantes versprechen? Musste er nicht Angst haben, dass Jesus nicht kommt und ich enttäuscht der Gemeinde den Rücken kehre? Dieses Versprechen ließ mich nicht wieder los und so saß ich irgendwann im Büro und auf einem Stuhl sagte ehrlich und mit einfachen Worten zu Jesus: „Wenn es Dich wirklich gibt, dann ist hier mein Leben. Heute mache ich mein Herz auf, wenn Du heute nicht kommst, mache ich es nie wieder auf.“ Ein sehr arrogantes, aber ehrliches Gebet, dass auf gnadenvolle Weise von Jesus beantwortet wurde.

Er sprach auf hörbare Weise zu mir. Mein Kopf kam meinem Gedanken gar nicht hinterher. Meine Folgerung war einfach: „Es gibt Jesus. Wenn es Jesus gibt, dann stimmt die Bibel. Wenn die Bibel stimmt, dann habe ich ein Problem.“

Dieser Moment war die Wende in meinem Leben. Ich änderte mein Leben radikal und schnitt auch die Kontakte in meine alte Szene vollständig ab. Der Grund war nicht, dass ich die Menschen nicht mochte. Ich brauchte Raum für Gott und mich. Ich wollte Gott wirklich kennenlernen. Ich begann in der Bibel zu lesen und verstand erst nur Bahnhof. Aber ermutigt durch meine Frau und viele Predigten las ich immer weiter und Gott zeigte und zeigt mir auch heute noch in kleinen Schritten, was es bedeutet in einer Beziehung mit Ihm zu leben. Heute genieße ich mein Leben und freue mich Tag für Tag über mein Leben mit Jesus.

Ich kenne Dich nicht, aber ich kenne Jesus. Er wird auch bei Dir keine Ausnahme machen und mit offenen Armen auf Dich warten. Versprochen.