Wie Gott mir eine Lektion erteilt

Auch wenn es viele Christen und Nichtchristen glauben: Den perfekten Christen gibt es nicht. Der Unterschied ist nur, dass es einige wissen und andere nicht. Unzählige Anschuldigungen von Nichtchristen und Besserwissereien von Christen könnte man sich gegenseitig sparen. Nun ja, ich sehe in mir ein klassisches Beispiel für jemanden, der noch viel lernen muss und will. Gott ist immer für eine Lehrstunde bereit. Gute Kombination also. ?

In meinem Urlaub durfte mir eine solche Lektion widerfahren. Wie für viele andere auch, ist der erste Tag am Pool eine Art der Grundorientierung. Leute abchecken und in die passenden Schubladen stecken, wichtige Plätze orten und ein erstes Chillen. Auf der Sonnenliege kann alles beobachtet werden und eine auffällige Engländerin war schnell im Blickfeld. In der prallen Sonne liegend, ein Bier nach dem anderen süffelnd, bekam die Dame von mir den Codenamen „Miss Süffy“ – angelehnt an die Dame von Dinner for One. Meine nicht vorhandene Perfektion kam zum Vorschein und meine Holde dufte sich immer wieder neue Dinge über die Dame anhören. Mein Lästern, denn nichts anderes ist es letztendlich, ist nicht besonders heilig, aber der Urlaub plätschert trotzdem langsam vor sich hin.

An dem Geburtstag meiner Tochter war dann wohl Zeit für die Lehrstunde. Nachdem wir als Familie ganz klein mit Nutellabrot-mit-Smarties-und-Kerzen-als-Kuchenersatz den Geburtstag gefeiert hatten, spielten wir am Pool Karten. Und genau diese Miss Süffy kommt an unseren Tisch – mit einem Geschenk, dass sie in der Stadt für meine Lütte gekauft hat. Mit einem freundlichen Lächeln übergibt sie das Geschenk und verschwindet schüchtern wieder aus dem Blickfeld. In diesem Moment wusste ich, dass Gott mir eine Lektion erteilt hat und dass Miss Süffy einen anderen Codenamen verdient.

Quelle: Psalm 1