Die Sache mit dem Wald. Kunden in Deutschland

Aber neben dem Verlust von qualifizierten Mitarbeitern und dem Ersatz durch 450 € Kräfte, kämpft der Einzelhandel auch noch gegen ein anderes Problem: Den Kunden. Es weht ein rauer Wind in deutschen Geschäften. Bei einem befreundeten Unternehmer aus der Mobilfunkbranche durfte ich folgende Situation miterleben.

Ein Ehepaar (Alter ca. 45 Jahre) betritt das Ladengeschäft. Begrüßungen sind scheinbar nicht mehr modern, stattdessen findet sich die Dame uninteressiert an der Seite des Verkaufstresen ein und brummelt „Eine Vodafonekarte für 15“ und meinte höchstwahrscheinlich Euro. Blickkontakt oder ähnliche Kommunikationsmöglichkeiten, in denen man Freundlichkeiten ausdrücken kann, wurde trotz freundlicher Reaktion des Geschäftsinhabers vermieden.
Während des Bedienvorganges fing die Dame auf einmal an zu reden – nur mit wem? Dem Blick des Unternehmers konnte ich entnehmen, dass auch er verwirrt war. Nach meiner Anmerkung, dass die Kundin offenbar mit einer Freisprechanlage telefoniert, folge ein weiterer Bestellvorgang. „Habt Ihr auch Telekom?“ Nachdem der Inhaber die Frage bejahte, bestellte die Dame auf die gleiche Art eine Karte im Wert von 20 €. Die gibt es allerdings nicht, wie der Verkäufer geduldig erklärte. Alternativ wurde der immer noch telefonierenden Dame die 15 € Karte angeboten. Das war anscheinend nicht in Ordnung und sie verließ mit den Worten, dass es bescheuert sei, das Geschäft. Plötzlich brüllte die Kundin Ihre Tochter, mit der sie ganze Zeit telefoniert hat, mit den Worten „Dann musst Du auch sagen, dass Du eine 25 Karte willst..“ an. Ein neuer Bestellvorgang beginnt. „Telekom für 25..“ Als der Geschäftsinhaber erklärte, dass es nur Karten für 15 € und für 30 € gibt, verlässt die Kundin wortlos das Geschäft. Der Mann, der die ganze Zeit anscheinend nichts mit dem Einkauf zu tun hatte und die Handys im Geschäft ausgiebig angeschaut hatte, ging übrigens auch mit.

Ich war fassungslos. Der Geschäftskollege erklärte mir, dass solche Verhaltensweisen keine Ausnahmen seien. Wenn das wirklich so ist, dann kann ich frustrierte Verkäufer/innen besser verstehen und nur hoffen, dass ich in Geschäften trotz Alltagsstress, schlechter Laune oder warum auch immer einen besseren Umgangston an den Tag lege. Meiner Meinung nach sollte sich der Kunde, der wie ein König behandelt will, auf eine gewisse Art und Weise auch adelig benehmen und ein paar Grundsätze beherzigen:

  • Freundlichkeit beginnt bei der Begrüßung und endet bei der Verabschiedung
  • Ein Lächeln hat noch niemanden geschadet
  • Aufmerksamkeit, die man verlangt, sollte man auch schenken
  • Jeder Verkäufer / Jede Verkäuferin (jeder Mensch) verdient gerade bei den aktuellen Arbeitszeiten einen gewissen Grundrespekt

Und das sind nur die selbstverständlichsten Verhaltensregeln. Nicht vergessen: „So wie man in einen Wald hineinruft, so schallt es auch wieder raus.“

 

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Die anderen sind mir egal!

Soziale Netzwerke verknüpfen uns, aber sind kein Ersatz für soziale Verbindungen. Durch die Flut von Informationen sind wir abgestumpft und nehmen unser Umfeld oft nicht mehr richtig wahr.
Jeden Tag sterben in Indien weit über 4.500 Kinder. Das entspricht etwa allen Kindern der 33 Grundschulen in der Grafschaft Bentheim. Bis vor Kurzem hatte ich keinen Bezug zu Indien. Durch Kontakte in meinem persönlichen Umfeld bricht mir die Armut und das damit verbundene Elend das Herz. Wir können nicht die Welt retten, aber manchmal kann man einfach mit Geld helfen. In Indien oder Afrika retten 25 € im Monat Leben. Geld, das fast jeder aufbringen kann. Also kann auch fast jeder von uns Leben retten. Warum tun wir das dann nicht?  Wie Fettes Brot 2005 schon in Ihrem Song „An Tagen wie diesen…“ singt, bewegen uns erst Dinge, wenn wir auch selber betroffen sind oder wenigstens einen direkten Bezug herstellen können. Dieser Artikel soll nicht anklagen oder auf die Tränendrüse drücken, sondern einfach ein Gedankenanstoß sein.

Mich hat das nachdenklich gestimmt. Wie oft dreht sich alles in unserem Leben nur um uns und wann sind wir so geworden? Wir leben in einer Welt der Selbstdarstellung. Jeder erzählt mit Worten oder Bildern, was in dem eigenen Leben passiert. Die passenden Filter kaschieren dabei Pickel und andere Unschönheiten. Aber wir haben aufgehört unseren Freunden und potentiellen Freunden zuzuhören und zu erkennen, wann ein Freund gebraucht wird. Wie oft steht der alltägliche Wahnsinn einem Termin im Weg? Wie oft schauen wir weg, weil wir den Stress jetzt nicht auch noch gebrauchen können?

Wir können nicht jedem ein guter Freund sein, aber einige Menschen werden dafür dankbar sein.

 


Quellen: Lukas 10: 30-37, zeit.de, harris Marktforschung, Grafschaft Bentheim

Wir bekommen einen Hund

Uns fehlte einfach die Zeit, um einem Hund die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Ende letzten Jahres wurde das Thema Hund in unserer Familie wieder aktuell. Nach Analyse unseres Lebensstils sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ein Hund bei uns einen klasse Familienanschluss bekommen kann und ein tolles Zuhause bekommt. Unsere Bedenken wegen unserer Urlaubsreisen stehen mittlerweile einige hervorragende Lösungen entgegen.

Unsere ganze Familie freut sich auf den Hund.

Tausende Rassen und die damit verbunden Charaktere haben wir studiert und uns in französische Bulldoggen verliebt. Dieser Hund passt laut Beschreibungen von Besitzern und hunderten von Videos einfach perfekt zu uns. Unser erster Gedanke war natürlich Tierheim. Wir haben viele Wochen in verschiedenen Tierheimen nach Hunden gesucht. Einen 5-6 Jahre alten Hund wollen wir nicht als Ersthund, weil unsere Lütte ihre ganze Jugend mit dem Hund verbringen soll und wir einfach auch noch unerfahren mit Hunden sind. Wir haben uns für einen Welpen entschieden, weil wir dann mit dem Hund wachsen können. Nach dem Sommerurlaub gehen wir auf die Suche nach einem geeigneten Züchter.

Ich habe lange überlegt, wann ich beginne über Bulldoggen zu schreiben. Nach der Entscheidung pro Schnüffelnase kamen unzählige Fragen auf.  Wir hatten ganz tolle Unterstützung von Nicole und Thomas (unseren Nachbarn) und Judith (Initiatorin des Hundefestivals in Nordhorn). An dieser Stelle nochmal Danke dafür. Sicherlich ist der beste Tipp mit anderen Hundebesitzern darüber zu reden und sich zu informieren. Trotzdem will ich versuchen in meinen nächsten Artikeln in der neuen Kategorie zukünftigen Hundebesitzern den Weg zu ebnen.

Wie Gott mir eine Lektion erteilt

Auch wenn es viele Christen und Nichtchristen glauben: Den perfekten Christen gibt es nicht. Der Unterschied ist nur, dass es einige wissen und andere nicht. Unzählige Anschuldigungen von Nichtchristen und Besserwissereien von Christen könnte man sich gegenseitig sparen. Nun ja, ich sehe in mir ein klassisches Beispiel für jemanden, der noch viel lernen muss und will. Gott ist immer für eine Lehrstunde bereit. Gute Kombination also. ?

In meinem Urlaub durfte mir eine solche Lektion widerfahren. Wie für viele andere auch, ist der erste Tag am Pool eine Art der Grundorientierung. Leute abchecken und in die passenden Schubladen stecken, wichtige Plätze orten und ein erstes Chillen. Auf der Sonnenliege kann alles beobachtet werden und eine auffällige Engländerin war schnell im Blickfeld. In der prallen Sonne liegend, ein Bier nach dem anderen süffelnd, bekam die Dame von mir den Codenamen „Miss Süffy“ – angelehnt an die Dame von Dinner for One. Meine nicht vorhandene Perfektion kam zum Vorschein und meine Holde dufte sich immer wieder neue Dinge über die Dame anhören. Mein Lästern, denn nichts anderes ist es letztendlich, ist nicht besonders heilig, aber der Urlaub plätschert trotzdem langsam vor sich hin.

An dem Geburtstag meiner Tochter war dann wohl Zeit für die Lehrstunde. Nachdem wir als Familie ganz klein mit Nutellabrot-mit-Smarties-und-Kerzen-als-Kuchenersatz den Geburtstag gefeiert hatten, spielten wir am Pool Karten. Und genau diese Miss Süffy kommt an unseren Tisch – mit einem Geschenk, dass sie in der Stadt für meine Lütte gekauft hat. Mit einem freundlichen Lächeln übergibt sie das Geschenk und verschwindet schüchtern wieder aus dem Blickfeld. In diesem Moment wusste ich, dass Gott mir eine Lektion erteilt hat und dass Miss Süffy einen anderen Codenamen verdient.

Quelle: Psalm 1

Ein Leben unter Druck

Wir gehen jeden Tag durch unser Leben und manchmal merken wir, dass irgendetwas uns den Alltag schwer macht. Stress, Druck und Nöte aller Art gehören anscheinend zu unserem Leben wie Fleisch auf einen guten Burger. Aber wieviel Druck machen wir uns selber? Wie oft binden wir uns Stress und Druck wie eine Eisenkugel ans Bein und schleppen sie durch unseren Alltag? Die Antwort ist leider: „Oft!“

Viel Druck und Stress sinmd hausgemacht.

Das Auto ist bekannterweise des Deutschen liebstes Kind und Statussymbol. Aber wievielen Menschen ist ein Auto so wichtig, dass sie sich in eine finanzielle Abhängigkeit begeben, die über den eigentlichen Möglichkeiten liegt? Die Folgen sind Überstunden, zu wenig Zeit usw. Versteht mich nicht falsch: Ich finde Autos (und Motorräder) cool, aber es sind nur Autos. Und das Auto ist nur eines von vielen Beispielen.

  • Wie oft wollen wir anderen Menschen gefallen?
  • Wie oft setzen wir unsere Ziele zu hoch?
  • Wie oft setzen wir uns die falschen Ziele?
  • Wie oft verschwenden wir unsere Zeit und geraten dadurch in Stress?
  • Wie oft geraten wir in Not, weil wir eine dringende Entscheidung immer wieder aufschieben?
  • Wie oft sehen wir das Negative schon, bevor es passiert ist?
  • Wie oft sagen wir „Ja“, obwohl wir „Nein“ sagen wollten/sollten?

Das sind natürlich nur ein paar Gründe. Denkt mal nach, was es bei euch sein kann. Alles andere sollten wir lernen abzugeben.

 

Quelle:

Bibel – Matthäus 11:28-30

Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. Nehmt mein Joch auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.

Gott ist für Schwächlinge

Zu Jesus gehen doch nur Menschen, die ein Leben voller Probleme haben und alleine nicht klarkommen. Sicher ist es so, dass viele Menschen in ihrer Not zu Jesus rennen – und das ist auch gut so. Jesus freut sich über jeden Einzelnen. Aber was ist mit den vermeintlich Starken und Reichen? Die brauchen also Jesus nicht, es sei denn, ihre Welt bricht zusammen? Oder warum sollten wir überhaupt zu Jesus kommen?

Ich bin in der Blüte meines Lebens zum Glauben gekommen. Von ein paar Menschen enttäuscht, aber sicher nicht am Boden, war ich offen für Neues. Und Gott hat auf mich gewartet, wie er auf jeden Einzelnen wartet. Ich war keiner von diesen sogenannten Schwächlingen. Und dann begann ein Leben, dass ich so nicht erwartet habe: Gott fängt an, den Dreck aus dem Leben zu räumen und Prioritäten richtig zu setzen. Für Außenstehende wird man weich, aber tatsächlich wird man stark. Man fängt an, Verantwortung zu übernehmen und die Schuld nicht mehr auf andere zu schieben. Warum? Das ist dieses „Freimachen“, das man oft in Gemeinden hört. Die Vergangenheit ist nicht mehr das Lenkrad der Zukunft. Aber diese Momente, in denen Jesus in deinem Leben aufräumt, können dir den Boden unter den Füßen wegreißen.

An einem Beispiel aus meinem Leben möchte ich verdeutlichen, was ich mit den vorherigen Aussagen ausdrücken möchte. Ein gewöhnlicher Sonntag fängt bei mir mit einem Gottesdienst an. Meine Frau, meine Tochter und ich gehen in eine freie Gemeinde in Nordhorn. An besagtem Tag sehe ich während der Predigt wie in einem echten Film, einen Teil meines Lebens an mir vorbeiziehen. Keinen schönen Teil: Ich sehe, wie ich meinem Vater nicht nur respektlos, sondern auch gewalttätig gegenübertrete. Bedenkt man meine Vergangenheit, ist der Umgang nicht verwunderlich. Ich war jähzornig. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Szene um Szene und ich merke, wie ich anfange, mich zu schämen und unaufhaltsam zu weinen. Für Außenstehende ein Schwächling. So kann es aussehen, wenn Gott aufräumt. Jetzt kommt mein Teil: Die Reaktion. Nach dem Gottesdienst bin ich zu meinem Vater gefahren, mit dem ich früher arg zerstritten war und habe mich bei ihm entschuldigt. Es war der richtige Zeitpunkt und mein Vater hat mir vergeben.

Ich könnte unzählige Beispiele nennen, in denen Gott mir langsam beigebracht hat, meine Fehler zu erkennen und zu akzeptieren. Und nachdem mir so viele Leute vergeben haben, fällt es mir auch nur noch selten schwer, anderen zu vergeben. Das ist für mich Stärke. Möchtegernmachos und Wichtigtuer sind mir mittlerweile egal geworden.